Employer Branding: Ist Ihr Unternehmen für Mitarbeiter attraktiv?
Die 8-Punkte-Checkliste gibt Ihnen sofort Antwort
Verlieren Sie im Kampf um die besten Köpfe?
Employer Branding ist heutzutage für jedes Unternehmen unverzichtbar. Der aktuelle akute Fachkräftemangel ist nur ein Grund dafür, dass Unternehmen heute aktiv überlegen, wie sie für potenzielle Mitarbeiter attraktiver werden können. Die besten Köpfe sind oft wählerisch und für die meisten Menschen – nicht nur im Vertrieb – ist heute viel mehr als nur das Gehalt bei der Wahl ihres Arbeitgebers entscheidend. Außerdem wechseln Arbeitnehmer heute oft den Arbeitsplatz, kaum jemand bleibt von der Ausbildung bis zur Rente im selben Unternehmen. All das macht es wichtig, sich als Unternehmen gut zu positionieren und frühzeitig ein aktives und professionelles Recruiting zu betreiben.
Angelehnt an eine Untersuchung von Prof. Dr. Christian Scholz, Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Organisation, Personal- und Informationsmanagement an der Universität des Saarlandes, haben wir im Laufe der Jahre die folgenden Bereiche als diejenigen identifiziert, die insbesondere für talentierte Mitarbeiter im Vertrieb einen mittelständischen Arbeitgeber besonders attraktiv machen, in dem ein „Employer Branding“ gut funktioniert:
1. Im Bereich Personalstrategie sind dies Unternehmen, die sich insbesondere in den folgenden Themen positiv hervorheben:
- kontinuierliche, intensive und individuelle Weiterbildungsprogramme („Talent Management“)
- frühzeitige und geführte Integration neuer Mitarbeiter („Mentorenprogramme“)
- Früherkennung von High Potentials
- Vorhandensein von Managemententwicklungsprogrammen
- Durchführung von Fähigkeitstrainings
- transparente Kommunikation der Unternehmens- und Personalstrategie
- Vergütung mit Unternehmensbeteiligungen, um Fluktuation zu begrenzen
2. Im Bereich Personalbeschaffung sind dies Unternehmen, die sich breit zeigen, frühzeitig und ggfs. auch global um das Thema Recruiting bemühen und Personal rekrutieren über viele Kanäle
- wie Social Media (Xing, LinkedIn, Facebook, …)
- Arbeitgeberbewertungsportale
- persönliche Empfehlungen von Mitarbeitern (hier auch ggfs. „Kopfprämien“ bieten, falls erfolgreiche Empfehlungen zu Stande gekommen sind)
- Recruiting-Messen und -Events
- Personalberater und Headhunter
- Online-Stellenbörsen
- guter Internetauftritt: klar, glaubwürdig, nachvollziehbar
- interne Ausschreibungen und eigene Ausbildung
- (Hoch-)Schulkontakte (Campus-Recruiting)
- Guerilla Recruiting (außergewöhnliche Talent-Werbeaktionen)
- Arbeitsämter
- Printmedien
3. Im Bereich Personalentwicklung nutzen attraktive Unternehmen insbesondere Methoden wie
- regelmäßige und standardisierte Feedback- und Entwicklungsgespräche, aus denen
- Konsequenzen (Belohnung oder Hilfe) resultieren
- interne Seminare
- große Weiterbildungsangebote, die teilweise verpflichtend sind
- Rücksichtnahme auf individuelle Lebensentwürfe (z. B. Sabbaticals, Job-Sharing, Teilzeitarbeit, …)
- flexible Arbeitszeiten (z. B. Gleitzeit, Zeitkonten, …)
- Coachings
- Qualitätszirkel
- Traineeprogramme
- Job-Rotation
- E-Learning-Angebote
4. Im Bereich Personalführung achten attraktive Unternehmen insbesondere auf
- die Qualität und die Aus- und Weiterbildung von Führungskräften
- die Perspektiven und Karrieremöglichkeiten Einzelner
- die Ausweitung der jeweiligen Fähigkeiten
- Management-by-walking-around, sprich: stets sicht- und ansprechbar zu sein
- ein Anerkennen bzw. laut Aussprechen und Loben von guter Leistung
- bzw. belohnen Mitarbeiter für
- Produktivität und Geschäftserfolg
- Innovation und Kreativität
- Kundendienst und Qualität
- Flexibilität
- Wettbewerbe (Verkäufer des Monats o. ä.)
5. Bezüglich der Familienorientierung werden Mitarbeiter unterstützt durch
- eine generelle Familienfreundlichkeit
- Teilzeitarbeit
- Home-Office-Möglichkeiten
- Kindergartenunterstützung bzw. Kinderbetreuung im Unternehmen
- Arbeitgeberdarlehen
- Doppelkarrieremöglichkeiten für Paare
6. Was die Themen Kommunikation, Information und Motivation angeht, so erreicht man hier viele Mitarbeiter durch
- regelmäßige persönliche Gespräche
- Mitarbeiterbefragungen
- Intranet
- Firmenblogs
- Rundschreiben
- Mitarbeiterzeitungen
- Soziale Aktivitäten
- Teambuildingevents,
- die Ausstattung des Büros und der Mitarbeiter (Design Büro, Freizeitmöglichkeiten, Auto, Smartphone, Tablet...)
7. Personalentlohnung: Bestandteile neben dem Grundgehalt sind in attraktiven Unternehmen häufig
- Erfolgsprämien
- Leistungsorientierte Vergütung
- Altersvorsorge
- Vergütung von Überstunden
- Smartphone und Tablet
- Firmenwagen
- Zuwendungen zu besonderen Anlässen (Hochzeit, Geburt, Jubiläen, …)
- Unfallversicherung
- Personalrabatte
- Belegschaftsaktien, Stock Options oder sonstige Unternehmensbeteiligungen
- Kindergeldzuschuss
- Baugeldzuschuss
8. Das Unternehmen selbst: Es ist reizvoll hier zu arbeiten wegen
- des Images des Unternehmens
- einer Auszeichnung als „attraktiver Arbeitgeber“, „great place to work“ etc.
- des Recruitingprozesses selbst (wo und wie wird gesucht und ausgewählt?)
- des repräsentativen Firmensitzes
- der Erreichbarkeit und Infrastruktur des Firmenstandortes
- der Ausstattung und der Leistungen am Firmensitz (kostenfreie Getränke und Snacks, Kicker, Tischtennis, Mini-Budgets für Teamveranstaltungen, …)
- der individuellen Freiräume, die die Mitarbeiter haben
- frühzeitiger Verantwortung
Sicherlich ist diese Liste weder vollständig noch abschließend. Je nachdem, ob ein Mitarbeiter beabsichtigt, im Vertriebsinnen- oder -außendienst zu arbeiten, werden andere Kriterien heranzuziehen sein, ebenso wie „altgediente“ Mitarbeiter andere Faktoren gewichten als Hochschulabsolventen.
Das wollen Arbeitnehmer und Absolventen!
Die Jobbörsen Stepstone und Berufsstart haben unabhängig voneinander zum einen Arbeitnehmer (erste Abbildung) und zum anderen Absolventen (zweite Abbildung) zu den Kriterien bei der Wahl eines Wunscharbeitnehmers befragt.
Die erste Abbildung enthält das Ergebnis der Antworten auf die Frage: „Was sind aktuell die Top 3 Kriterien für die Entscheidung für einen Arbeitgeber?“
Die zweite Abbildung enthält die Ergebnisse auf die Frage: „Welche Eigenschaften/Angebote eines Arbeitgebers sind für Absolventen bei der Entscheidung für einen Arbeitgeber wichtig?"
Durch die Fragestellung sind die zweiten Werte etwas höher, jedoch lassen sich die Proportionen vergleichen. Als Fazit hierbei bleibt festzustellen, dass „Geld“ eher als Hygienefaktor („muss passen“) und symbolische Anerkennung gesehen wird, denn als ein wirkliches Motivations- oder Attraktionselement.
Lesen Sie hier mehr über gutes Personalmanagement und gute Personalführung.
Hier finden Sie die richtigen Weiterbildungen: https://www.milz-comp.de/akademie/personalmanagement-personalfuehrung