Innovationen im Mittelstand – mit den richtigen Prozessen

MC Milz Comp Blog Autor Bild

von Milz & Comp.

20.01.2023

Innovationen im Mittelstand

Gerade in einer Welt im Wandel ist Innovation ein unersetzlicher Bestandteil der Deutschen Wirtschaft – vor allem im Mittelstand. Selbst wenn Sie nur über eine geringe Anzahl an Mitarbeitern verfügen, so können Sie mit den geeigneten Prozessen und überschaubaren Ressourcen trotzdem den Einstieg in ein kontinuierliches und professionelles Innovationsmanagement finden.


Der Innovationstrichter


Der Innovationstrichter, auch Innovationspipeline genannt, ist ein Modell, das den Innovationsweg veranschaulicht. Es zeigt, dass aus vielen Ideen am Ende nur sehr wenige realisierte und am Markt erfolgreiche Produkte werden.


Auf dem Weg vom Trichtereingang zum -ausgang wird der Trichter immer schmaler und lässt immer weniger Ideen durch. In der Realität sieht es genauso aus. Laut dem Verein Deutscher Ingenieure (VDI) schafft es nur eine von 16 Ideen zur Marktreife. Aus diesem Grund sollte der Trichter oder die Pipeline immer mit möglichst vielen Ideen gefüllt sein.


Wir hören im Mittelstand häufig das Problem, dass die Unternehmen nicht zu wenige, sondern zu viele Ideen haben. Im Hinblick auf den Vertriebstrichter ist dies eigentlich gut, das Problem liegt in der Umsetzung. Wenn ein Unternehmen eine marktstarke Innovation schaffen möchte, braucht es eben im Durchschnitt diese 16 Ideen. Aber wie wird aus der Idee eine Innovation?

Innovationstrichter

Einer unserer Kunden aus dem Bereich Befestigungs- und Montagetechnik geht bei der Sammlung neuer Ideen wie folgt vor: Einmal im Monat muss jeder Mitarbeiter aus dem Vertrieb eine Innovationsidee einreichen (sonstige Mitarbeiter eine Idee pro Quartal). So kommen etliche teils gute, teils schlechte Ideen zusammen.

  1. In einer checklistengestützten Kurzbewertung (Filter 1, ca. zwei Minuten pro Idee) werden erste Ideen, die dem Checklistentest nicht standhalten, aussortiert
  2. Die durchkommenden Ideen werden dann in einem ausführlicheren Schritt (Filter 2, ca. zwei Stunden pro Idee) weiter bewertet.

In weiteren Schritten wird entschieden, ob aus der Idee wirklich ein Innovationsprojekt wird. Dank einem maximal vereinheitlichten Auswahlverfahren ist dieses Filtern ohne einen großen Ressourcenaufwand möglich.


Bei diesem Unternehmen herrscht nie ein Mangel an Ideen und alle Mitarbeiter werden aktiv in den Innovationsprozess eingebunden. Auch wenn Sie nur über wenige Mitarbeitern verfügen, können Sie auf diese Weise Innovationen auf den Weg bringen. Vielleicht produzieren Ihre Mitarbeiter dabei viele unbrauchbare Ideen – gute sind aber sicherlich auch dabei.


Implementieren von Innovationsprozessen


Das größte Hemmnis bei der Innovationsrealisierung ist zweifelsfrei ein stets vorhandener Mangel an Ressourcen. Das größte Problem liegt darin, dass es sofort nach der Ideenfindung beginnt, teuer zu werden. Mit jedem Schritt innerhalb des Innovationsprozesses steigen die Kosten.

Innovation Kostenverlauf

Kostenverlauf bei Innovationsprojekten


  1. In der ersten Phase befinden sich beispielsweise 16 Projekte.
  2. Nach dem ersten Checkpoint haben es sechs nicht über die Idee hinaus geschafft, es gibt nur noch zehn Projekte.
  3. In die dritte Phase schaffen es nur noch fünf Projekte, die dann tatsächlich konstruiert oder entwickelt werden.
  4. Nach dem dritten Checkpoint sind nur noch zwei übrig, für die eine Markteinführung vorbereitet wird.
  5. Der vierte Checkpoint sortiert wiederum eines dieser beiden Projekte aus, sodass letztendlich nur eine Innovation in Serie geht.


Um möglichst erfolgsorientiert und ressourcenschonend zu arbeiten, sollte der Ablauf des Innovationsprojektes von Anfang an professionell geplant und überwacht werden. Ein Projektplan regelt die einzelnen Phasen, Inhalte und Verantwortlichkeiten.


Zudem sollte ein verantwortliches Gremium zusammengestellt werden, das regelmäßig zusammentrifft, um das weitere Projektvorgehen zu bestimmten.


Am Ende jeder Phase wird entschieden, ob es Sinn macht, das Projekt weiterzuführen. So lässt sich sicherstellen, dass nicht zu viele Ressourcen für ein möglicherweise nicht zukunftsfähiges Projekt vergeudet werden.


Des Weiteren behalten alle am Prozess beteiligten Personen den Überblick; Verantwortlichkeiten sind genau definiert, was die Zusammenarbeit erleichtert.


Im Folgenden sehen Sie ein mögliches Ablaufschema eines Projekts. In vier Phasen wird der Projektablauf dargestellt, in den Phasen 1 bis 3 erfolgt eine Überprüfung per Checkliste. Zudem definiert das Ablaufschema die Verantwortlichkeiten in den einzelnen Projektphasen.

Innovation Ablauf

Ein solches oder ähnliches Tool sollte für all Ihre Projekte existieren und allen am Projekt beteiligten Personen zugänglich gemacht werden. So beugen Sie Unklarheiten bezüglich des Ablaufs und der Verantwortlichkeiten auf einfache Weise vor.